Kategorie: Allgemein

Hackathon – Abschlussdiskussion am 7. Mai

Konkrete Perspektiven haben sich ergeben zum Weiterarbeiten. Unter dem Friedensgesichtspunkt spannend waren aber auch grundsätzliche Überlegungen. Den Anstoß gaben Angela Pisani und Jonathan Longuet. „Don‘t ask what nature can do for you, ask what you can do for nature“ – das ist eine zeitgemäße Forderung. Aber (halt!), was können wir denn für die Natur tun? Braucht sie uns denn? Ist es nicht das beste, sie allein zu lassen und gar nichts zu tun? Haben wir uns viele Probleme nicht eingeholt, weil wir schon viel zu viel getan haben, für und gegen die Natur? Tun wir doch lieber gar nichts. — Ob das nun wirklich eine Option ist, sei dahingestellt, auch wenn ökologisch einiges für „non-interventionist management strategies“ spricht, siehe z.B. die Guidelines der Europäischen Kommission unter www.wildeurope.org. Selbst wenn natürlich immer wieder interveniert werden muss, schon um Fehler wieder gut zu machen: „Do nothing“ und „non-intervention“ sind ein guter Ausgangspunkt, vor dem wir uns immer wieder rechtfertigen sollten und von dem aus wir das Eigenleben und den Eigenwert anderer Arten beobachten, respektieren, würdigen können.

Es geht weiter: Peacelab im Labspace – Google Maps, Origami und Frieden?

Sebastian Pranz von der h_da war uns heute Abend besuchen und hat uns seine neuen Origami Werke präsentiert.
Außerdem hielt er uns noch folgenden Vortrag, den wir gerne und rege diskutierten bei einem Umtrunk im Restaurant.

„If you look at google earth, it’s springtime everywhere“. Googles Kartendarstellungen als gefalteter Raum

Vielen Dank an alle Anwesenden online und vor Ort für den sehr angenehmen Abend!

Für die Neugierigen eine Zusammenfassung von Sebastian:

Google ist der mächtigste Wissensanbieter der Gegenwart, gleichzeitig bleiben den Nutzer*innen der Kontext und die Genese der bereitgestellten Informationen verborgen.
Am Beispiel von Google möchte ich der Frage nachgehen, wie sich ein Alltagswissen gestaltet, über das kein Wissen verfügbar ist. 

Problematisch ist dabei vor allem die Heterogenität der Herstellungskontexte: Google setzt zum einen auf die partizipative Erzeugung von Wissen und zum anderen auf die algorithmische Sortierung und Generierung von Informationen.

Während die von den  Nutzer*innen  beigetragenen Informationen z.T. aus äußerst unterschiedlichen Kontexten stammen, ohne dass der lokale Entstehungskontext noch erkennbar wäre (Graham & Zook, 2013),
führen Algorithmen als „Entscheidungsarchitekturen“ (Häußling, 2015) verborgenes Wissen mit sich, das nicht mehr adressiert werden kann.
Wenn wir Google nutzten, so die These, beziehen wir uns also auf ein Alltagswissen, das sich nicht mehr systematisieren lässt und sich etablierten Begründungsverfahren entzieht.

Die Raumdarstellung von Google Maps und Street-View verstehe ich unter Rückgriff auf Bruno Latour als gefalteten Raum (Lee et al, 2018; Latour, 2012) und diskutiere exemplarisch verschiedene Typen von Faltungen.

Und für alle, die nun selbst los falten möchten: Eine kurze Anleitung auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=hprPezIv-ks

Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen!

ECSA CONFERENCE // 2022 : Citizen Science for Planetary Health

ECSA CONFERENCE // 2022 : Citizen Science for Planetary Health
[5-8. Oktober 2022]

Das IANUS-Peacelab war als Teil des BiodivKultur-Teams (Biodivkultur.de) in Berlin auf der Konferenz „Citizen Science for Planetary Health“, ausgerichtet von der European Citizen Science Association (ECSA).

Dort waren wir eingeladen ein Poster zum Thema „Biodiversity and Peace“ vorzustellen. Hier geht’s zum Poster –> https://www.researchgate.net/publication/364314876_Biodiversity_and_Peace

links: Sonja N. K. Daum (Philosophie) und rechts: Johanna L. Berger (Biologie)

Maker Faire Hannover 2022

Mit unserem Motto „Tinkering for Peace“ und ganz vielen Gedankenanstößen und Sticker waren wir bei der Maker Faire 2022 zu Gast.

Wir danken nochmal den Veranstaltern und allen anderen Gästen für das bunte Gewusel und regen Gespräche! Gerne sind wir nächstes Jahr wieder dabei.
Für alle, die es nicht geschafft haben, einige unserer Highlights.

Welchen Bezug zum Frieden sie wohl haben…?

Thx for scrolling….here, take this smiling tree from outside the faire:

ECSA Webinar „Tinkering for Peace“

Ihr seid herzlich willkommen bei unserem Webinar „Tinkering for Peace“ gehostet von der European Citizen Science Association teilzunehmen.
Am Dienstag, den 24. Mai um 17 Uhr CEST gehts los!
Hier geht es zur Anmeldung: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZEqfuqtrzgsE9ZORECKGIp8aUN5kZLKTXkH

𝗦𝗮𝗿𝗮 𝗔𝗹-𝗦𝗮𝘆𝗲𝗱 (Darmstadt/Princeton), 𝗗𝗮𝗽𝗵𝗻𝗲 𝗘𝘀𝗾𝘂𝗶𝘃𝗲𝗹 𝗦𝗮𝗱𝗮 (Montreal) und 𝗔𝗹𝗳𝗿𝗲𝗱 𝗡𝗼𝗿𝗱𝗺𝗮𝗻𝗻 (Darmstadt) untersuchen, wie Bürgerwissenschaft, Digitaler Vigilantismus oder Funkamateure für den Frieden arbeiten können – nicht nur in Zeiten des aktuellen Krieges.

Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Er impliziert Fragen der Macht, der sozialen, globalen und ökologischen Gerechtigkeit. Was können, was sollten wir tun, um den Frieden zu fördern? Lassen Sie uns unsere Vorstellungskraft für geeignete Interventionen schulen.

Und hier die Aufzeichnung von dem ECSA Channel auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=Py8cITfSYXU

Citizen Science Forum 2022

Wir hoffen, dass wir mit unserem Talk „Ausdrückliches Ziel oder Immer-im-Spiel: Friedensorientierte Bürgerwissenschaft“ einen Funken Inspiration beitragen konnten.
Ein kleiner Auszug:
[…] Wenn die Idee eines friedlichen Zusammenlebens, Zusammenwirkens also immer irgendwie im Spiel ist, ergibt sich trotzdem das Problem, ob und wie wir daran anknüpfen können. Es scheint ganz leicht, bürgerwissenschaftliche Forschung auf das Ziel und den Wert der Nachhaltigkeit auszurichten.
Warum erscheint es schwer, sich am Ziel und Wert des friedlichen Zusammenlebens zu orientieren?

Weißbuch Citizen Science online

Das Weißbuch Citizen Science der AG Weißbuch des „Bürger schaffen Wissen“ Netzwerks ist online erschienen.
Wir bedanken uns sehr für die Mühen der Autor:innen und der niedrigschwelligen Möglichkeit zur Einreichen eines Positionspapiers. Wir werden es mit großem Interesse lesen und freuen uns auf die kritische Diskussion im Folgenden.
Es ist hier abrufbar:
https://www.buergerschaffenwissen.de/sites/default/files/grid/2022/05/17/220510_Weissbuch_Internet_doppelseitig_klein.pdf

Engaging Citizen Science in Aarhus

Mit unserem Poster und unserer Forderung: „Tinkering for peace!“ waren wir in Aarhus zu Besuch. Wir danken sehr für das Interesse und freuen uns darüber den Dialog über Frieden aufrecht zu erhalten.

Pressemitteilung unseres Dachverbands FONAS e.V.

Mitglieder des „Forschungsverbunds Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit e.V.“ haben eine gemeinsame Stellungnahme zur aktuellen Krise verfasst. In voller Länge ist diese hinter dem folgenden Link zugänglich:

Putins Angriff auf die Ukraine: Wie bewerten Expert*innen der naturwissenschaftlichen und technischen Friedens- und Konfliktforschung die Sicherheitslage?

Ein böses Erwachen,

so heißt es, sei der Krieg in der Ukraine.
Wenn wir jetzt nicht selbst in eine kriegerische Mentalität verfallen wollen, müssen wir uns die Frage stellen, was wir womöglich verschlafen haben: Welche Verantwortung haben Bürger:innen und Bürgerwissenschaftler:innen, die Bedingungen eines friedlichen Zusammenlebens aktiv zu schaffen und zu erhalten
– nicht nur bezüglich eines Friedens in der Ukraine oder eines kooperativen Miteinander, das natürlich auch die Menschen in Russland und der Ukraine einbezieht?
Im IANUS-Peacelab diskutieren wir mögliche Initiativen, das nächste Mal am 11. April um 18 Uhr. Weitere Informationen gerne bei info(at)ianus-peacelab.de erfragen.

Wie kommt der Frieden in die Technik?

Ohne Strom und ohne Wasser kommt eine industrialisierte Gesellschaft innerhalb weniger Stunden an ihre Belastungsgrenze. Die Leitungen und Netze könnten etwa durch sintflutartigen Regen massiv beeinträchtigt werden.
Eine Idee, dass in diesem Fall die Versorgung nicht zusammenbricht, ist, eine zweite Infrastruktur zu bauen, ähnlich wie es sie für Krankenhäuser mit Notstromaggregaten schon gibt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Peacelab im Labspace“ hatte IANUS-peacelab Marcel Siegler und Soeren Soelberg eingeladen. Die beiden Doktoranden der Philosophie an der TU Darmstadt befassen sich mit sogenannten kritischen Infrastrukturen, kurz KRITIS.
„Mich interessiert dabei vor allem das Verhältnis von Mensch und Infrastruktur, die Mensch-Technik-Interaktion“, sagt Marcel. Soeren befasst sich mit Künstlicher Intelligenz und untersucht beispielsweise die Frage, wie KI in der Wasserversorgung eingesetzt werden kann.

In der Diskussion an dem Onlineabend befassten sich die 14 Teilnehmer:innen mit der Frage:
Wie kann Technik so geplant, konstruiert und gebaut werden, dass sie friedlich genutzt werden kann statt konfrontativ?
Dabei spielt die Art des Denkens eine Rolle, ebenso wie politische Entscheidungen oder die Frage der Transparenz.

Abmildern dramatischer Folgen

Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind Kritische Infrastrukturen Organisationen oder Einrichtungen in den Bereichen Wasser, Energie, Geldfluss, Gesundheit, Medien, technikbasierte Kommunikation, Transport und Verwaltung „bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung … dramatische Folgen eintreten würden.“

Soeren filterte für den Denkprozess aus, Kritische Infrastrukturen nicht in Katastrophen zu denken, sondern auf die Handlungsspielräume zu schauen.
So ist eine Möglichkeit, dramatische Folgen eines Ausfalls vom Bereich Energie abzuwenden, eine Infrastruktur zu dezentralisieren und auch politisch darauf hinzuwirken, verstärkt Heizwärme mit Blockheizkraftwerken oder Strom mit erneuerbaren Energien zu erzeugen.

Auf dem Weg, gute Lösungen zu finden, spielt die Art des Denkens eine entscheidende Rolle.
Produziert die Infrastruktur, so wie wir sie gebaut haben, Sachzwänge oder ist es möglich, eine Technikstruktur als eine Eröffnung von Möglichkeitsräumen zu denken? Verharren Berater:innen und Entscheider:innen in starrem Denken oder entwickeln sie Ideen prozessorientiert? Kann eine Entwicklerin, ein Entwickler ein Design entwerfen, dass freiheitlich genutzt werden kann? Welche Rolle spielt die Angst bei der Entwicklung und welche die Transparenz und wie wichtig ist die Beteiligung von Nutzer:innen bei einem Prozess?
Ein freies Verhältnis zur Technik hieße etwa, sich nicht abhängig zu machen.

Für IANUS-Peacelab, dessen Motto sein könnte „Wie-kommt-der-Frieden-in-die Technik“, ist es möglicherweise das zentrale Bewertungsmaß für einen technischen Entwurf der Freiheit und der autonome Umgang mit der Technik.

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